Kambodscha 116. Tag

Siem Reap – Angkor

Um fünf Uhr wartet Oun, unser Fahrer, auf uns und setzt uns wenige Minuten später am Westtor von  Angkor Wat ab. Mit hunderten anderen Besuchern wollen wir den Sonnenaufgang hinter den ikonischen Türmen erleben. Bereits die Silhouette des äußeren Rings hebt sich vielversprechend aus dem Dunkel ab.

Ein wenig ist die Stimmung wie am Weihnachtsabend – leise und voll freudiger Erwartung. Die Massen finden ihre Beobachtungspositionen und viele lassen, die Deckel ihrer vom Hotel geschnürten Frühstückspakete aufspringen. (In unserer sind unter anderem drei hart gekochte Eier pro Person.) 

Angkor Wat

Der Tag enthüllt ein wirklich imposantes Bauwerk und wir können ahnen, wieso es allgegenwärtiges Symbol der kambodschanischen Identität ist. 

Das Mamutprojekt aus dem 12. Jahrhundert wurde in nur 37 Jahren Bauzeit realisiert. Dabei mussten in diesem flachen Gelände sämtliche Steine aus den Kulenregion ca. 40 Kilometer herbeigeschafft werden. Auch in Angkor bestimmen kosmologische Gesichtspunkte die historische Tempelarchitektur, so symbolisiert das Innerste den Berg Meru, also den Sitz der Götter. 

Massentourismus

Dreihundertdreißig Meter lang ist eine Seite des symmetrischen Baues etwa und imposant von einer doppelreihigen Galerie umgeben. Auch innen ist alles sehr groß und die vielen Besucher verlaufen sich. Nur auf der steilen Treppe, die nach ganz oben führt, reißt die Ameisenarmee auch mal ab. 

Man nennt Angkor Wat eine gewaltige Machtdemonstration seines Erbauers Suryavarman II. Und schon die langen Zuwege und die Wasseranlage verraten was damit gemeint ist. Auf jeden Fall einen Besuch wert.

Mit dem Fahrrad durch die Tempelanlagen, für viele Reisende ein Traum, für Anwohnerinnen einfach nur normal

Victory Gate

Oun hat noch weitere Leckerbissen für uns aufgespart. Beispielsweise das östliche der neun Toren am Wassergraben um die Tempelstadt Angkor Thom. Täglich passieren unzählige Fahrzeuge das Tor, doch gerade ist nichts los und wir steigen als einzige hinauf. 

Chau Say Tevoda (Frühes 12. Jhd.) und

Ta Keo (Ende 10. Jhd.)

nehmen wir auch gerade noch mit.

Ta Prohm (Ende 12. Jhd. – Königskloster)

Der Abschluss und eines unserer absoluten Highlights der Tempeltage. Wie die Würgefeigen und Tetramelesbäume hier mit den Steinen ringen, die ins Schwanken bringt und gleichzeitig halten, bietet unzählige spektakulär Fotomotive. Kein Wunder, dass Hollywood hier drehen wollte (Lara Croft: Tomb Raider). Seit 2001 ist der Ta Prohm bei Touristen wohl genauso populär wie Angkor Wat.

Auf den ersten Blick unscheinbar

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