Thailand 130. Tag

Mae Sa Valley

Im Norden Thailands leben die meisten Elefanten des Landes. Der Elefant ist Wappentier und nationales Symbol. Fast überall haben wir in den letzten Wochen schon ihre Nachbildungen entdeckt.

Für einen Thailandurlaub ist eine Elefantenhose und ein Besuch im Elefanten-Reservat fast schon ein Muss. Unzählige Parks und Touranbieter hab verschiedene Elefantenerlebnisse im Angebot. 

Gucken, streicheln, schrubben, gemeinsam Baden, Zirkusshows oder Reiten. Meist sollen es Tiere sein, die zuvor als Arbeitstiere schlecht behandelt wurden und durch die Eintrittsgelder ein besseres Leben haben. Es ist nicht leicht für uns Touristen den Wahrheitsgehalt solcher Aussagen zu prüfen. Elefanten ziehen Besucher auf jeden Fall magisch an und den Riesen so nahe zu kommen, verzaubert sichtbar alle Besucher. Uns auch. 

Wir hatten uns für ein Schutzgebiet entschieden, dass vor einigen Jahren Shows, Reiten und gemeinsame Bäder abgeschafft hat. Nur noch gucken und füttern. Ein Heidenspass. Die Tiere sind gewitzt und wissen wie sie den Menschen Gurken, Maiskolben und Bananen aus den Futterkörben leiern. Und wenn jemand nicht aufpasst, während er für ein Erinnerungsfotos posiert, wird so ein Früchtekorb auch schnell direkt leergerüsselt. Fast siebzig Tiere leben hier, eine Handvoll können täglich gefüttert werden. 

Wenn gerade keine Leckereien angeboten werden, ist genug Grünzeug da
Greift präzise

Noch vor rund hundert Jahren sollen es Hunderttausend gewesen sein, jetzt noch 8.000. Etwa die Hälfte lebt frei in Nationalparks. Weltweit geht die Population der Elefanten stetig zurück. So auch die der kleineren Asiatischen Elefanten in gesamt Südostasien. Dank Nationalparks, Schutzgebieten und Programmen bildet Thailand jedoch eine Ausnahme, die Zahl der Elefanten steigt hier kontinuierlich. Das ist erfreulich, bleibt aber nicht ohne Konflikte zwischen Mensch und Elefant. (Hier ein Podcast dazu.) Längst sind die Schutzgebiete und Wälder, die einst mit Hilfe der Elefanten großflächig gerodet wurden, zu klein für die wachsende Population. Und landwirtschaftlich produzierte Durias, Mais oder Papayas schmecken auch den Tieren. Solche Ausflüge aus den Schutzgebieten können nicht nur wirtschaftlich bedrohlich sein, sondern immer wieder auch für Menschen tödlich. In Sri Lanka wurden wir vor wenigen Wochen erst vor abendlichen Spaziergängen gewarnt, weil es kurz zuvor einen Unfall gegeben hatte.

Ähnliches haben wir auch in Namibia gehört. Dort hat man uns auch erzählt, wie schwer Geburten- und Populationssteuerung ist. Jeder gezielt gejagte Elefant etwa, lässt die Touristenzahl einbrechen. Was also machen mit den Tieren, die in den Schutzgebieten nicht mehr unterkommen? Botswana hat erst im April angekündigt, 20.000 Elefanten an Deutschland zu verschenken.

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