Huế
Huế ist eine Stadt mit Geschichte. Als einstiger Hauptstadt und letzter Kaisersitz wartet hier eine Menge Kultur auf uns. Heute hatten wir den Besuch der Thien-Mu-Pagode vor.
Hin kommen wir natürlich zu Fuß. Wir wohnen nah am Fluss und die Pagode thront ebenfalls am Parfümfluss. Erst müssen wir aber rüber und das ist stockendem Verkehr kein Vergnügen, denn weil auf der Brücke nichts mehr geht hupen uns einige forsche Rollerfahrer:innen sehr bestimmt an den Rand des Fusgängerweges. Auf der anderen Seite geht es durch einen schön gestalteten Park.
Viele nutzen diesen für eine Pause, es ist wieder sehr heiß – auch im Schatten der Bäume. Entlang der Straße gibt es einige Garküchen. Nicht alle haben die Favoriten für unsereinen im Angebot. Statt dessen warten offen sichtbar Entenköpfe und -füße auf ein Bad in Fleischbrühe. Insgesamt scheint die Lage am Fluss bei Einheimischen und besonders bei Hochzeitsgesellschaften zu sein. Überhaupt sind die Vietnamesen echte Romantiker überall gibt es Blumen- und Lichterherzen in denen Pärchen posieren. Dazwischen zu Glück auch ein klimatisiertes westliches Café zum Abkühlen und Auftanken für uns. (Hier sind schon wieder 35 Grad.)
Die Thien-Mu-Pagode beziehungsweise die gesamte Klosteranlage ist ein Schmuckstück. Bereits im Jahr 1601 wurde sie errichtet und ist noch immer ein Besuchermagnet in Huế. Dazu träg neben ihrer Geschichte und den Gestaltungsdetails sicher auch die exponierte Lage oberhalb des Flusses bei. Man hat hier einen wunderbaren Blick nahen in die Gebirgszüge.
Für den Rückweg geht es über den Fluss. Die Skipper und Aufreißer kämpfen hart um ihre Kunden. Das Boot ist nicht nur ihr Geschäft, sondern gleichzeitig das Zuhause der ganzen Familie. Für ein kleines Extraeinkommen bieten sie uns während der Fahrt einige gängige Souvenirs an. Wir wollen unsere Rucksäcke nicht auffüllen und so tut es auch ein Trinkgeld.
Abends wagen wir uns mal wieder in ein traditionelles Lokal. Ziemlich groß aber wir bleiben die einzigen Westler. Die Karte bietet Fisch, Huhn, Schwein und Rind in diversen Varianten und zum Glück auch Tofu und Gemüse. Also ist auch für uns genug dabei. Bloß von den fischigen Würzflocken hätten wir die Finger lassen sollen.