Wir sind schon mit dem Kehrkomando auf den Beinen. Noch ist alles geschlossen und auch am Busbahnhof ist nichts von unserem Bus zu lesen. Aha, die gewünschte Linie ist ein Rufbus. Die Abfahrtszeiten sind fest aber gefahren wird nur, wenn man mindestens eine Stunde vor Abfahrt anruft.
Uns gibt diese Verzögerung Zeit für einen Kaffee – und schon ist der Minibus da. Der Fahrer erzählt über das landesweite Rufsystem und die Kosten der Windräder, wir von unsere Tour nahe des E9.
In Burdaard laufen wir los immer entlang der Dokkumer Ee. Die Wasserstraße wird von großen und kleinen Booten befahren und wie es scheint nur zum Vergnügen. Jedes zweite Haus hat einen eigenen Anleger, für Motor-, Segelboot oder Kandier. Gerne auch zwei oder drei davon.
Der Weg entlang dem großen Kanal ist vor allem ein Radweg, der viel genutzt wird und wir exotischen Weitwanderer sind eigentlich immer im Weg. Aber hier wird sich scheinbar nicht gerne echauffiert und so grüßen alle freundlich.
Nach rund 15 Kilometern sind wir mitten in Leeuwarden. Eine trubelige Stadt mit imposanten Gebäuden.
In einem davon, dem ehemaligen „Zuchthaus“ nehmen wir Quartier. Bereits 1498 wurden Straftäter im Blokhius verwahrt. Nun sind die Zellen ein Hostel mit zeitgemäßen Facilities aber besonderem Flair.
Wir machen einen Rundgang durch die Altstadt. Wie immer viele hübsch ausgestatteter Cafés und Kneipen in der Gassen und an den Grachten. Wir entscheiden uns für Saharas Äthiopische Küche. Nach Injira und Soße geht es a den Kanal der das Blokhuis umspült. Hier ist eine Bühne aufgebaut, auf der sich verschiedene Coverbands ablösen.
Eine schöne Sommer-Stimmung, mit Publikum am Ufer, auf den Brücken und vor allem auf dem Wasser. Immer mehr Boote verschiedener Bauart und Größe versammelten sich vor der Bühne. Gemeinsam haben sie eine gut aufgelegte Besatzung und gut gefüllte Picknick-Körbe. Ihr Rangieren ist spannender als die Musicacts. Na dann Prost! Wir müssen in unsere Zelle.
Hinter den dicken Mauern ist der Sound fast ausgesperrt.