Hanoi – Halong Bay
Die meisten haben sie wahrscheinlich schon als Fotos oder Bildschirmschoner von Microsoft gesehen. Die sagenhaften Felsformationen in der Halong-Bucht. Fast 2.000 Kalksteinfelsen ragen aus dem Golf von Tonkin und locken jährlich rund 4 Millionen Besucher aus aller Welt an. Diese Massen müssen bewältigt werden und so bietet in fast jeder Straße ein Buchungsbüro Tages- und Mehrtageskreuzfahrten an. Wir lesen von Overtourism und Vermüllung. Sollen wir wirklich? Bei unserer Recherche, entdecken wir, dass es in der Region noch zwei Alternativrouten gibt, in der strengere Quoten gelten. Die Lan Ha Bay und die Bai Tu Long Bay. Unser Hotelteam hat uns zur zweiten geraten und auch die Buchung vorgenommen. Dieser Rundumservice ist auch mal angenehm. Um acht Uhr werden wir abgeholt und nach einer Stunde ein Stopp an einer Raststätte mit angegliedertem Souvenirshop weitere 2,5 Stunden später erreichen wir das Cruise Terminal in Ha Long. Der ist richtig groß und der Buskonvoi davor und die Schiffsflotte dahinter zeigen deutlich, wir sind nicht auf dem Weg zu einem Geheimtipp.
Aber alles läuft wie am Schnürchen. Wir werden aufgepickt und mit dem Tenderboot auf unser Schiff gebracht. Hier sind wir nur noch mit 13 Passagieren. Willkommensdrink, Infos zum Programm, Kabinen beziehen und schon gibt es Mittagessen.
Während wir uns durch vier Gänge tafeln gleitet das Schiff durch die Kalksteinfelsen. Noch blitzen hier hier und da die Hochhäuser der Küstenorte hervor, doch mit jeder Seemeile wird das Panorama pittoresker.
So schippern und staunen wir bis Vung Vieng, einem schwimmenden Fischerdorf in der Bai Tu Long Bay. Das traditionelle Fischerleben hat sich mit dem Tourismus hier sicher stark verändert. Jetzt gibt es Vorführungen zur Perlenzucht, ein Schmuckgeschäft, Rudertouren und eine Ausgabe für Kanadier.
Natürlich paddeln wir selbst und es ist eine schöne Stunde in der wir fast lautlos vorbei an Wohnbooten und um die zerklüfteten Felsen gleiten.
Mehr Panoramagucken wir an Board, dazwischen Sun Downer am Oberdeck, Sommerrollendrehen vor der Kombüse und schon wieder Dinner im Salon. Die Minikreuzfahrt ist ganz schön vollgepackt, obwohl wir Massage, Beauty und Tintenfischangeln auslassen.
In der Bucht, in der wir zur Nacht ankern, sind nur noch drei andere Tourischiffe. Angeblich sollen es auf der Hauptroute 50 oder sogar mehr sein.
Das Fenster neben unserem Bett ist riesig und so schlummern wir dank Mondlicht mit schöner Aussicht ein.