Phong Nha – Hue
Ein leckerer Banana Pancake als Frühstück und eine Plauderei mit der Wirtin des Homestays. Sie spricht sehr gut Englisch, hat es sogar studiert. Aber sie ist die einzige und damit das Rückgrat dieses touristischen, mindestens zehn Personen zählenden Familienbetriebs. Touren und Fahrdienste organisiert die ebenfalls ganz hervorragend. Und so bringt uns ein Taxi binnen einer Stunde zur Küste. In der Stadt Dong Hoi wollen wir einen Zug erwischen. Mit dem bedeutenden Reunifacation Express geht es 160 Kilometer weiter in Richtung Süden nach Hue.
Dabei passieren wir auch den 17. Breitengrad, der die ehemalige Grenze zwischen Nord- und Südvietnam markierte. Die Wiedervereinigung liegt 48 Jahre zurück und unser Wagon scheint im gleichen Alter
Alles ist gut organisiert aber auch ziemlich wuselig und vom Staub der Dekaden überzogen. Aber das stört hier niemand. Auch nicht als sich um 10:30 Uhr köstlicher Bratenduft im Abteil ausbreitet. Für uns ist es ungewohnt, dass schon am sehr frühen Morgen sehr gerne pikant gespeist wird. Aber wenn gegrilltes und dampfendes Geflügel und Gemüse offen durch den Gang geschoben wird, stutzen Menschen aus dem Land des amtlich vorgeschriebenen Spuckschutz schon ein wenig. Unser Mitreisenden hingegen lassen sich die Styropor-Schalen hoch füllen und es sich sichtlich schmecken.
Einige Stunden Fahrzeit schrecken uns nicht mehr. Ein wenig auf die Mitreisenden achten oder die Landschaft, ein Tagebucheintrag nachholen oder eine Recherche zum nächsten Stopp und schon sind wir da. Huế verblüfft spontan damit, dass wir auf einem aufgerissenen Bahnsteig anlanden und das dich hier niemand darüber aufregt. Jeder scheint zufrieden zu sein, dass hier etwas im Werden ist.
Bis zum Hotel sind es knapp zwei Kilometer. Also nutzen wir den Weg, um Zufuß einen ersten Eindruck von der letzten Kaiserstadt zu bekommen. Wir laufen vorbei an etlichen Representationsbauten mit ganz schön viel staatlichem Sicherheitspersonal vor der Tür. Nach zwei drei Kurven zeigt sich wieder das typische vietnamesische Straßenbild, Verkehr, Transport, Menschen die ihren Geschäften nachgehen und unzählige Imbissangebote. Wir wohnen diesmal in einem großen Hotel, dass besonders bei asiatischen Gästen beliebt ist. Im 12. Stock toben die Kinder im Rooftoppool und wir bewundern Hue von oben.
Von hier sind es nur ein paar Schritte ins Amüsierviertel. Das ist abends für den Verkehr gesperrt. Statt dessen kommt der Mix aus Gastro, Darstellern und Händlern bei Touristen und Einheimischen gleich gut an.