Tag 4: Slappeterp – Franeker – Harlingen – Vlieland

Esther hat uns ein tolles Frühstück gezaubert. Hagelslag, Käse, Eier, Quark, frischen O-Saft und Backwerk. Genug für ein dickes Poviantpacket.

Als wir aufbrechen sind auch die Schüler auf dem Weg. Seit einer Woche ist wieder Schule. Flott radeln sie nach Franeker und wir stapfen hinterher. Vorbei an weiteren traditionellen Höfen. Riesige Scheunen unter Reed a die sich ein kleines Wohnhaus anschmiegt.

Es ist noch morgenfrisch und die gut 7 Kilometer bis Franeker sind schnell erledigt. In der Innenstadt öffnen gerade die Geschäfte und wir besorgen uns 2 Sets Bettwäsche, da wir ohne Schlafsäcke unterwegs sind, uns aber für die nächsten beiden Nächte in ein Zelt in den Dünen eingemietet haben. Wir sind gespannt was uns da erwartet.

Beim Kaffee erzählt man uns, dass es hier das älteste noch funktionstüchtige Planetarium der Welt geben soll.  Das wollen wir uns nicht ergehen lassen und schauen statt des weiteren Fußwegs dort vorbei. 

In den 1770er Jahren hat ein Wollwäscher und ambitionierte Hobbyastronom es in seinem Schlafzimmer eingebaut. Darstellung, Mechanik und das Haus aus dieser Zeit haben den Abstecher gelohnt. Wir nehmen für eine Station den Zug um pünktlich für unsere Fähre da zu sein.

Fast zwei Stunden dauert die Seefahrt und mit Sonne ist es ganz plötzlich vorbei. Mit mehreren Hundert Menschen und Hunden erreichen wir Oost-Vlieland. Für uns geht es quer über die Insel durch ein Kiefern- und Eichenwäldchen auf die Meerseite. 

Unter der Adresse befindet sich ein Campingplatz, ein riesiger Campingplatz. Nur Zelte. Hunderte Zelte schmiegen sich in die Dünen und es sieht ein wenig aus wie ein römisches Zeltlager. 

Mit Hilfe der freundlichen Rezeptionistin finden wir unseres. Buddha, Wimpelketten, Solarlampions und alles was eine Familie mit zwei Kleinkindern im Strandurlaub brauchen könnte ist vorhanden. Alles bis auf Strom. Dafür eine Menge Sand und Staub. Es braucht einen Moment bis wir uns einleben – Mitten im Leben und den Spuren von anderen.

Später erfahre ich von Liss, dass sie ihr Zelt jedes Jahr vom 1. April bis Ende September hier aufschlagen. Wenn sie selbst nicht da sind, vermieten sie es über Airbnb.

Es sind nur wenige Schritte über die Dünen und jetzt zum Saisonende ist der riesige Strand fast Menschenleer. Auch im Supermarkt und Restaurant des Campingplatzes Slotermelk kündigt sich das Saisonende mit reduzierten Öffnungszeiten und Angebot an. Trotzdem treffen sich hier scheinbar alle, denn hier gibt es WLAN und Steckdosen für unsere Handys.

Draußen ist es Stockdunkel nur einige Solarlampen flimmern als wir es uns in den neu gekauften Laken in der fremden Behausung bequem machen. Immerhin die Matratzen haben Federkern und liegen auf Sprungrahmen. So liegen auch wir recht bequem und lauschen noch eine Weile der Brandung. 

Camper wissen sich bekanntlich zu helfen
Wäre sicher auch schön gewesen aber haben mit der stinknormalen Fähre rüber gemacht.

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