Galle (Hikkaduwa)
Früh aufstehen und erst mal eine Session Qi Gong. (Mal schauen wie lange die neue Morgenroutine funktioniert.) Danach ein Spaziergang über die Festungsanlage. Diese und die gesamte Altstadt wurde bereits 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Imposant.
Wir hatten auf die Morgenkühle gehofft. Aber davon ist um acht Uhr schon nichts mehr zu spülen. Die Sonne lacht bereits mit über 30 Grad.
Für heute haben wir einen Ausflug nach Hikkaduwa geplant. Dort gibt es ein Tsunami-Museum, das wir uns anschauen wollen. Der Ort ist kaum 20 Kilometer entfernt. Mit dem Zug nur 15 Minuten. Zwei Tickets in der dritten Klasse kosten kaum 80 Cent. Dafür bekommt man aber eine aufregende Fahrt und jede Menge Körperkontakt mit Singhalesen geboten. Wie angenehm es ihnen mit uns war bleibt ebenfalls ein Geheimnis.
Das kleine Museum ist erschütternd eindrücklich. Kaum 30 Minuten vergingen zwischen dem initialen Beben und dem Alptraum. Nach Indonesien haben die drei Monsterwellen, hier mit bis zu dreißig Metern Höhe, auf Sri Lanka die meisten Leben gefordert. Von Verwüstung und Verlust der Lebensgrundlagen ganz zu schweigen. Die erlittenen Traumatisierungen werden noch heute bei den kleinen Kindern der damaligen Kindern bearbeitet und Verhaltensregeln vermittelt. In der unvorstellbaren Katastrophe war Solidarität gefragt. Und auch Deutschland hat tatkräftig unterstützt. Einzelne, Hilfsorganisationen wie das THW und die Bundesregierung. Im Museum ist der Dank für dieses Engagement sichtbar und die Namen handelnder Menschen werden gerne und häufig genannt. Zum Beispiel Helmut – ach ja unser Kanzler.
Der Strand von Hikkaduwa ist wundervoll. Kein Wunder, das er einst bei Hippies geschätzt war. Ein weiter Sandstrand und dazwischen Felsen und Becken. Hier tummelt sich so einiges im Wasser.
Auch ohne Schnorchel sind hier deutlich bunte Fische zu sehen und unfassbar, eine Muräne. In nur anderthalb Metern vom Wassersaum lauert sie in einer Felsspalte auf Beute.
Direkt am Strand gibt es einige Lokale. Nichts wie rein bevor wir zurück nach Galle fahren. Diesmal mit dem Tuktuk. Wir schaffen es vor dem Regen.
Die Befestigung, die von Portugiesen 1588 errichtet und von Holländer 1649 übernommen und ausgebaut wurde, hat auch dem Tsunami getrotzt und die wunderbare Altstadt erhalten.
Mit Schirm schlendern wir durch die Gassen und Läden. Dann noch ein Cappuccino, den gab es während der Kur natürlich auch nicht. So lecker. Aber bekanntlich macht ja die Dosis das Gift.